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HEW-Kundenzentrum

Das für die Hamburgische Electricitätswerke (HEW; später Vattenfall) als Kundenzentrum an der Spitalerstraße errichtete Haus stammte aus der Feder der Architekten Garten, Kahl und Hoyer und wurde 1969 nach zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt und bezogen. Zuvor standen auf dem Grundstück kleine, unterschiedlich hohe Gebäude im schlechten baulichen Zustand, die zum Teil im Krieg zerstört und danach nur provisorisch ausgebaut wurden. Der Neubau schloss die Baulücke, passte sich an die angrenzenden Gebäude an und bildete durch die Rücknahme der Gebäudeflucht einen Platz, der durch ein säulenartiges Objekt (Lichtplastik von Göpfert und Hölzinger) betont wurde. Das Erdgeschoss wurde so geplant, dass es 1973 den Durchgang zur Shopping Passage der Landesbank (später HSH Nordbank) aufnehmen konnte.

2015 wurde das denkmalgeschützte Bauwerk mit der markanten Metallfassade abgerissen und an dessen Stelle von der Düsseldorfer Centrum-Gruppe für 200 Millionen Euro ein Neubau (Ortner & Ortner Baukunst, 2015–2016) mit Einzelhandel in den unteren und Büroflächen in den oberen Etagen errichtet. Die HSH Nordbank Passage dahinter wurde für 15 Millionen Euro modernisiert und trägt nun den klangvollen Namen »Perle Hamburg«, der gut zu dem neuen Gesicht an der Spitalerstraße mit viel Glas und Muschelkalkstein passt.

Eine wahre Perle der Nachkriegsmoderne war das ehemalige HEW-Kundenzentrum. Leider ist sie der Abrissbirne zum Opfer gefallen. Schade ist es zudem, dass der Neubau nicht die alte Baufluchten aufgenommen, sondern den damals geschaffene Platz überbaut hat. Wer die Zahlen der Flächen vom Altbau mit 5.000 Quadratmeter mit den 9.000 Quadratmeter des Neubaus gegenüberstellt, vermag sich vorzustellen, was der Antrieb hinter dieser Immobilienentwicklung war.

Text: Marco Alexander Hosemann
Foto: Hamburgisches Architekturarchiv

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